Zwei Tage ausgelassene Stimmung in Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster). Die Südbrandenburger Bündnisgrünen sehen den Brandenburg-Tag am Wochenende als „unglaublichen Erfolg“ an. Eines der größten Volksfeste des Landes Brandenburg fand – nach 5-jähriger Pause – am 2. und 3. September in Finsterwalde statt. Zu dem Event kamen mehr als 100.000 Gäste in die Sängerstadt.
„Es war ein ausgelassenes Fest, mit vielen fröhlichen Menschen. So etwas hatte man lange nicht mehr seit letzten Krisenjahren. Den positiven Geist merkte man auf den Straßen: Wir hatten alle große Lust drauf“, resümierte Thorsten Altmann, der Kreissprecher von Bündnis 90/ Die Grünen Elbe-Elster.
Neben einem Infostand der Landtagsfraktion waren auch die bündnisgrüne Landtagsabgeordnete Ricarda Budke, mit der Brandenburger Bundestagsabgeordneten Annalena Baerbock präsent vor Ort. „Das starke, friedliche Miteinander macht den Brandenburg-Tag zu etwas ganz Besonderem. Beim Rundgang und in vielen Gesprächen habe ich eine engagierte Zivilgesellschaft erlebt, die auf Nachhaltigkeit setzt und auch richtig gut feiern kann. Und: ich erliege ihm immer wieder, dem Charme der kleinen Städte in Brandenburg – in Finsterwalde ist er besonders eindrucksvoll“, sagte die Bundespolitikerin.
Baerbock hatte am Sonntag das Landesfest in Finsterwalde besucht. Bei einem Rundgang informierte sie sich an zahlreichen Ständen, kam mit Gästen ins Gespräch, machte unzählige Selfies und ließ sich von der bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Ricarda Budke die Sängerstadt zeigen. Zum Abschluss genossen Baerbock und Budke auch noch ein Stück Kuchen bei der Konditorei Beans & Cakes. Die deutsch-amerikanische Inhaberin Jillian Walburg berichtete, dass sie extra nach Finsterwalde gezogen sei, weil hier ihre Freundinnen und Freunde leben, sie aber auch gut an regionale Rohstoffe für ihre bis weit über die Tore von Finsterwalde bekannten liebevollen Törtchen und Kuchen kommt.
„Es ist ein unglaublicher Erfolg. Aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen. Jetzt, wo unsere Region so positiv präsent ist, müssen wir weiter daran arbeiten, dass es auch so bleibt “, sagt Ricarda Budke. Der Finsterwalder Ortsvorsitzende der Bündnisgrünen Erwin Bimüller lobte vor allem die Einwohner: „Wir haben unsere Stadt rausgeputzt und uns von der besten Seite gezeigt. Und Brandenburg hat es uns gedankt“. Im nächsten Jahr wird auch wieder das berühmte Sängerfest stattfinden: „Ich vermute, wir werden dann viele Gäste vom Brandenburg-Tag erneut bei uns antreffen“.
Für die Kreisgeschäftsführerin der Bündnisgrünen Oberspreewald-Lausitz Carolin Poensgen war der Brandenburg-Tag auch deshalb ein Erfolg, weil oft über Südbrandenburg nur im Zusammenhang mit rechten Umtrieben berichtet wird. „Ich bin froh, dass wir zeigen konnten: Südbrandenburg ist vielfältig und bunt. Diese gelebte Vielfalt steht allerdings im Fokus einer neuen rechten Bewegung, die die Pluralität unserer Gesellschaft massiv in Frage stellt und angreift. Doch der Brandenburg-Tag hat uns gezeigt: Die Mehrheit der hier lebenden Menschen ist friedlich. Das, womit einige laute Schreihälse polarisieren, ist zum Glück nicht die überwiegende Meinung“. Ein Thema, das auch Ricarda Budke umtreibt: „Gerade in Zeiten des Strukturwandels brauchen wir ein weltoffenes Südbrandenburg. Das ist auch ein Teil des positiven Spirits der von Finsterwalde ausgegangen ist. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels werden wir auf Zuzug angewiesen sein“, meint Budke.
Unter dem Motto «Hier spielt die Musik» wurden auf dem Brandenburg-Tag kulturelle Veranstaltungen und Kulinarisches geboten und es gab vielfältige Mitmach-Aktionen. Insgesamt 20 Chöre traten auf, Bands wie Silly mit Julia Neigel und Toni Krahl, Frida Gold, Marquess und Bell Book & Candle sowie der in Cottbus lebende Sänger, Alexander Knappe, gehörten zu den Top-Acts. Mehr als 1500 Menschen gestalteten auf elf Bühnen, an 300 Ständen und auf 12 Themen-Meilen das Fest mit.