Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten Ricarda Budke zum Weltfrauentag am 08.03.2023
„Bei uns doch nicht! “ ist das Motto der 33. Brandenburgischen Frauenwoche. Unliebsame Tatsachen und Themen werden gerne verdrängt, es wird weggeschaut, nicht hingehört, ignoriert oder unter den Teppich gekehrt. Dabei sind Sexismus, häusliche Gewalt und geschlechtsspezifische Diskriminierung weiterhin Alltag. Ungerechtigkeiten können aber nur verändert werden, wenn sie aufgezeigt, anerkannt und nach Lösungen gesucht wird. Daher möchten die 33. Brandenburgischen Frauenwochen mit über 100 landesweiten Veranstaltungen ein differenzierteres und realistisches Bild von unserer Gesellschaft zeichnen und auf die bestehenden Missstände hinweisen. Auch Ricarda Budke beteiligt sich mit einem Frauenbrunch am 22. April in Cottbus am vielfältigen Angebot der Frauenwochen.
Dazu sagt die bündnisgrüne Abgeordnete Ricarda Budke:
„Egal ob durch Bekannte oder Angehörigen, beim Job oder in der Freizeit, im Urlaub oder der Nachbarschaft – Frauen sind in unserer Gesellschaft nach wie vor viel zu häufig struktureller Diskriminierung, Ausgrenzung und Sexismus ausgesetzt. Und zu oft werden diese Missstände, obwohl sie mitten in unserer Gesellschaft passieren, nicht gesehen, überhört oder ignoriert. Daher begrüße ich es ausdrücklich, dass die Brandenburgischen Frauenwochen auf die bestehenden Probleme hinweisen und den Frauen einen Ort für Austausch und Diskussion schaffen. Auch im Süden Brandenburgs gibt es ein abwechslungsreiches Angebot.
In Finsterwalde, Lauchhammer und Cottbus gibt es Zuflucht- und Beratungsangebote in Form von Frauenhäusern, Notwohnungen und Frauenberatungsstellen. Es ist enorm wichtig, dass sich die Frauenministerin Ursula Nonnemacher seit Jahren für eine besser Finanzierung der Frauenhäuser einsetzt. In der Vergangenheit mussten Frauen, wenn sie Schutz im Frauenhaus gefunden haben, noch für diese Unterbringung zahlen. Ab diesem Jahr stehen den Einrichtungen 1 Mio. Euro mehr zur Verfügung. Damit ist gesichert, dass notsuchende Frauen keine Entgelte für die Unterbringung zahlen müssen. „Bei uns doch nicht!“ darf es angesichts der Vielzahl von Fällen von Gewalt an Frauen nicht mehr heißen, wir müssen hinsehen, hinhören und handeln.“
Hintergrund
Die Brandenburgischen Frauenwochen sind deutschlandweit ein einzigartiges politisches Format, das engagierte Frauen jedes Jahr mit Leben füllen. In ganz Brandenburg werden mehr als 100 Veranstaltungen von ganz unterschiedlichen Veranstaltenden organisiert. Die Kernzeit der Brandenburgischen Frauenwochen im Jahr 2023 beläuft sich auf den Monat März.
Frauen sind am häufigsten von häuslicher Gewalt betroffen. Im Jahr 2020 gab es laut der polizeilichen Kriminalstatistik insgesamt 5.073 Opfer bzw. Geschädigte, davon waren 3.598 weiblichen Geschlechts. Die Dunkelziffer wird aber weitaus höher liegen. In Brandenburg gibt es ein landesweites Netz von Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Zufluchtswohnungen. 24 Schutzeinrichtungen bieten bei akuter Bedrohung Zuflucht. Die Einrichtungen werden von Land, Kommunen und Trägern sowie aus Spenden finanziert.
Eine Übersicht über die landesweiten Veranstaltungen im Rahmen der 33. Brandenburgischen Frauenwoche findet sich hier: https://www.frauenpolitischer-rat.de/veranstaltungen-brandenburgische-frauenwoche-2/
Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser: https://www.nbfev.de/