Pressemitteilung 09.08.2020 – Investoren stellen Pläne vor. Bündnisgrüne: Vorhaben könnte Signalwirkung haben
Drewitz/Cottbus: Am Sonnabendnachmittag stellten Investoren um den Architekten Tassilo Soltkahn ihre Pläne für die zukünftige Nutzung des ehemaligen Flugplatzes Drewitz bei Cottbus vor. Über das Unternehmen Euromovement GmbH soll das Areal zu Deutschlands erstem CO2-neutralen Gewerbegebiet entwickelt werden. Entsprechende Pläne für einen Bebauungsplan laufen bereits. Als erstes Projekt sollen herkömmliche Dieselbusse auf Elektrobetrieb – und später einmal auch auf Brennstoffzellenutzung – umgebaut werden. Nach der Präsentation zeigte sich Lausitzer Landtagsabgeordnete Ricarda Budke (B90/ Die Grüne) vorsichtig optimistisch: „Made in Lusatia – Elektrobusse aus der Lausitz demnächst überall in Deutschland. Das hätte Signalwirkung und würde die Region in der Tat voranbringen. Nach dem langen Hin und Her über die Zukunft des Flugplatzes, würde ich mich über einen Erfolg freuen. Es bleibt spannend in der Lausitz.“
Die Euromovement und Soltkan verkündeten, dass sie das Projekt aus Eigenmitteln stemmen wollen. Auf ihrer Webseite sprechen sie hingegen davon, dass es die „Möglichkeit der Inanspruchnahme der bundesweit höchstmöglichen Förderung von bis zu 40 %“, gebe. Grundsätzlich zeigte sich die Grünenpolitikerin aber offen für eine staatliche Förderung: „Genau für solche Projekte gibt es Staatsmittel. Die Vergabe muss aber hinreichend auf Herz und Nieren gecheckt werden“, sagt Budke. In der Brandenburger Staatskanzlei werden derzeit Förderrichtlinien für die Vergabe der Strukturwandel-Milliarden des Bundes erarbeitet. „Im Punkt Nachhaltigkeit dürfte das Vorhaben volle Punktzahl erhalten“ schätzt Budke, aber es müsse auch wirtschaftlich tragbar sein. „Die ökonomischen Erfolgsaussichten müssen intensiv geprüft werden. In Brandenburg wurde in der Vergangenheit viel in überdimensionierte Luftschlösser investiert“, gibt Budke zu Bedenken.
„Unglaublich leise“, meinte Ricarda Budke nach einer Probefahrt über den Flugplatz mit einem umgerüsteten Elektrobus. Nach Angaben von Euromovement soll der Umbau kostengünstiger sein gegenüber einer Anschaffung eines neuen Elektrobusses. „Wenn die Verkehrswende endlich ernst genommen wird, dürfte der Bedarf an umgebauten Busse hoch sein“, schätzt Budke. Elektrobusse an sich seien aber kein Selbstzweck, wenn sie mit Kohlestrom betrieben werden. „Wir brauchen mehr Erneuerbare – ihnen gehört die Zukunft. Das darf die Bundesregierung nicht weiter ausbremsen!“
Trotz der Hitze war das Interesse der Bevölkerung groß. „Der große Andrang zeigt, dass auch in der Lausitz die Offenheit für das Neue und Innovation groß ist“, so Budke. Euromovement richtete eigens einen Shuttle von Cottbus zu dem Gelände ein, alle Vertreterinnen und Vertreter des Unternehmens standen bereit für Fragen und Anregungen. Spenden für Kaffee, Kuchen und dem Imbiss kam der Kindertagesstätte „Lutki“ in Jänschwalde zu Gute.